Die Welt der Faszien

Was sind Faszien?

Faszien sind faserreiche Bindegewebsschichten und -stränge, die unsere Muskeln und die einzelnen Muskelfasern umgeben. Sie befinden sich überall in unserem Körper. Sie umhüllen nicht nur unsere Muskeln, sondern auch Knochen und Organe, Blutgefäße und Nervenbahnen. Auf diese Weise grenzen sie die einzelnen Strukturen unseres Körpers gegeneinander ab und ordnen sie. Gleichzeitig sind sie zu einem übergreifenden Netzwerk miteinander verbunden.

Ein anschauliches Bild liefert uns eine Grapefruit: dünne Häuten trennen das Fruchtfleisch in einzelne Spalten auf, deren Gesamtheit von einer festen weißen Haut umschlossen wird (Tom Myers).

Welche Aufgaben hat das Fasziensystem?

Wie ein dreidimensionales Netz durchziehen Faszien als Bindegewebe den gesamten menschlichen Körper.

Dank ihrer biomechanischen Struktur unterstützen Faszien die Übertragung von Muskelkraft und ermöglichen uns unsere Beweglichkeit.

Sie sind gleichzeitig Schutz- und Stützhülle – bewahren die von ihnen umhüllten Strukturen vor Schäden durch Stöße und Verletzungen und halten Organe, Knochen und Muskeln an ihrem Platz. Sie geben so dem Körper Struktur und Halt.

Zwischen den Zellen des Bindegewebes befindet sich die extrazelluläre Matrix mit eingebetteten Fasern und der Grundsubstanz. Diese dient als Wasserspeicher, ist wichtig für Kommunikation und Versorgung – die Matrix ist Transport- und Lösungsmittel für Stoffwechselprodukte. Hier sind auch Immunzellen aktiv gegen Krankheitserreger.

Eine, wenn nicht die wichtigste Erkenntnis über das Fasziensystem ist: Es enthält Nervenzellen. Mit vielen sensorischen Rezeptoren ausgestattet kann es Schmerz signalisieren und übermittelt Änderungen von Bewegung und der Lage des Körpers im Raum, Änderungen von Druck und Schwingungen, Änderungen der chemischen Zusammensetzung der extrazellulären Matrix sowie Änderung der Temperatur.

Was wirkt sich auf den Zustand unserer Faszien aus?

Elastische und geschmeidige Faszien haben Einfluss auf unsere Gesundheit:

Durch ungünstige Bewegungsmuster (einseitige Bewegung, Bewegungsmangel, Haltungsfehler, Schonhaltungen) oder Verletzungen (auch nach Operationen) können Faszien verkleben, verhärten oder sich entzünden, was die Beweglichkeit einschränkt und Schmerzen auslöst.
Hier kann allen voran die Faszientherapie helfen (Tiefe Bindegewebsmassage).

Aber auch emotionale und psychische Belastungen sowie Stress wirkten sich ungünstig aus: sie erhöhen die Spannung der Faszien und führen hierüber zu Verspannungen und Bewegungseinschränkung auf körperlicher Ebene. Wunderbare Unterstützung kann hier die Pflanzenheilkunde oder Klangschalenmassage bieten.

Wenn Faszien verhärten und versteifen, können Stoffwechselendprodukten und Schadstoffe nicht mehr abtransportiert und Organe nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Diese bleiben in der extrazellulären Matrix liegen, dadurch verhärten die Faszien noch mehr – und so geht es immer weiter. Verstärkt wird dieser Prozess durch ungesunde Ernährung, aber auch mit zunehmendem Alter. Höchste Zeit für ein Detox-Programm!

 

Wie wir sehen, reagieren Faszien äußerst sensibel auf Einflüsse aus unterschiedlichen Ebenen. Durch verschiedene Methoden sind sie jedoch gut beeinflussbar. Und genau das ist mein Ansatzpunkt.